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Aufbau des Ballon-Korbes

Ballonkorb

1. Brenner
2. Instrumente
3. Brennerstützen
4. Korbwand
5. Sicherung und Schnellstarteinrichtung

Korb VDer Korb ist heutzutage nicht mehr prunkvoll mit Gold und Fahnen geschmückt, wie in den ersten Tagen der Ballonfahrt zu Zeiten der Montgolfiers.
 
Der Korb dient zur Aufnahme der Insassen, der notwendigen Gasflaschen und Geräte. Er ist in der Ausführung, in Form, Konstruktion und Wahl des Materials traditionsgebunden.
Es bietet sich bis heute kein geeigneteres Material für die Korbwände an, als natürlich gewachsenes Geflecht wie Peddigrohr, Weiden oder ähnliches.
Diese geflochtenen Körbe lassen sich nicht durch Plastik- oder Aluminiumkonstruktionen ersetzen, da nur das Flechtwerk bei härteren Landungen nachgibt, den Schwung des Aufpralls dämpft und trotzdem sehr widerstandsfähig ist.

Der Boden des Korbes ist entweder geflochten oder besteht aus einem kräftigen Holzrahmen, der direkt mit den Flechtwänden verbunden ist. Der untere Teil des Geflechtes ist im Radius von ca. 10 cm gerundet.
Der obere Teil der Flechtwände, die Brüstung, ist versteift und zum sicheren Schutz der Insassen bei Schleiflandungen nach innen eingezogen. Sie ist gepolstert,  mindestens  1,10 Meter hoch und mit Naturleder überzogen.

Zur Verstärkung sind je nach Korbgrösse zwei oder mehr Rohre in den Wänden eingeflochten und führen unter dem Boden durch. Die Rohre dienen gleichzeitig zur Führung und zum Schutz gegen mechanische Beschädigung der Korbseile, die den Korb mit dem Brenner und der Hülle verbinden.


Ausrüstung
In den geflochtenen Flächen sind Öffnungen in zwei Höhen vorgesehen zum Durchführen der Flaschen-Anschnallgurte. Der untere,  gerundete Teil der Flechtung ist mit kräftigem Naturleder überzogen.

Flaschen im KorbZur Korbausrüstung gehört eine Tasche, in der das ca. 50 Meter lange aufgerollte Gurtband griffbereit verstaut ist. Die Rolle wird bei Bedarf nach unten geworfen und von Helfern aufgenommen, um eine sichere Landung des Ballons in schwierigem Gelände zu ermöglichen.

Ferner gehört zur Korbausrüstung ein Verbandskasten, ein Feuerlöscher und eine Feuerlöschdecke.
(Foto : SCHROEDER fire balloons)

 

 

Schnellstarteinrichtung Quick-Relase Schnellstarteinrichtung
Oft ist aussen am Korb oder am Brennerrahmen eine Schnellstarteinrichtung angebracht, das 'Quick Release'.

Dieses dient einer Sicherung des Ballons beim Aufrüsten (meist durch das Zugfahrzeug). Der Pilot kann dann bei Erreichen der Starttemperatur das Quick Release vom Korb aus auslösen und so den Ballon sicher starten.


Die Heizanlage
Der Brenner, das "Herz" des Heissluftballons

Erhitzt wird die Luft heute durch sehr leistungsstarke Brenner, die mit Propangas gespeist werden. Die meisten Ballone haben einen Doppelbrenner (wie auch unsere Ballone), der durch 2 Schläuche an die Gasflaschen angeschlossen ist.
Die Brenner sind atmosphärische Gasbrenner für flüssiges Propan.
Beide Brenner arbeiten unabhängig voneinander, so dass nie alle 2 gleichzeitig ausfallen können.
Der Brenner ist im Brennerrahmen kardanisch aufgehängt, d. h. er ist  schwenkbar, damit der Ballonführer immer in die Hüllenöffnung zielen kann.

Brennerstützen
Der Brennerrahmen wird durch Brennerstützen in Position gehalten. Diese werden zum Schutz vor Verletzungen der Korbinsassen mit Polstern überzogen. Die Polster dienen zugleich zum Schutz vor Beschädigung der Brennerschläuche und der Korbleinen, die ebenfalls unter der Polster verlaufen.

Pilotbrenner
Die Zündung des Hauptbrenners erfolgt mit der Zündflamme des Pilotbrenners. Dieser wird aus dem Gaspolster im oberen Teil der Gasflaschen gespeist und ist ständig in Betrieb.
Die Pilotflamme ist durch einen Glühstrumpf aus hochhitzebeständigem Stahl geschützt und brennt dadurch sehr sicher.
Auch bei Unterbrechung der Gaszufuhr von ca. 1 Sekunde Dauer zündet die Flamme durch den Glühkopf selbständig wieder. Jeder Brenner besitzt seinen eigenen Pilotbrenner, der während der Betriebsdauer ständig in Funktion ist.

HauptbrennerBrenner
Durch den Gasdruck in den Vorratsflaschen wird das Flüssiggas über ein Tauchrohr und die Brennerschläuche in den Brenner geführt. Dort gelangt es über Verdampferrohre in Spiralform zu den Ausströmdüsen. Das Flüssiggas wird in den Verdampferrohren durch die Flamme erwärmt. Über ein Regulierungsventil wird nach Bedarf das Flüssiggas dosiert und nach dem Düsenaustritt von einer Pilotflamme gezündet.
Auf der Brennerunterseite und damit für den Freiballonführer ersichtlich, befindet sich ein in das Gassystem eingebundenes Manometer, das den Druck im Gassystem anzeigt.
Beim üblichen Sportballon mit einem Inhalt von 3000 m3 verwendet man einen Doppelbrenner. Die Leistung eines Einzelbrenners beträgt ca. 2200 - 3000 KW.
Die Flamme ist ca. 3 bis 5 Meter hoch.
Jeder Brenner wird unabhängig vom anderen betrieben. Fällt also einmal ein Brennersystem während der Fahrt aus, kann mit dem oder den anderen Brennern die Fahrt sicher zu Ende gebracht werden.
Die Leistung eines Brenners reicht üblicherweise für den normalen Fahrbetrieb vollkommen aus, so dass der Pilot den Mehrfachbrenner nur in Ausnahmefällen (z. B. hohe Fallgeschwindigkeit durch Turbulenzen) wirklich benötigt.

Die Gasflaschen
GasflascheHier kommt unsere heisse Luft her. Wir benutzen Propan-Flüssiggas.

Das Heizsystem wird aus Brennstoffflaschen versorgt. Diese sind mit Propan gefüllt. Zur Verwendung kommen Flaschen aus Aluminium und Edelstahl. 
Das Propan hat eine Temperatur von  43 Grad unter Null. Oberhalb dieser Temperatur geht das flüssige Propan in den Gaszustand über; es hat einen gewaltigen Expansionsdruck und wird in Stahl- oder Aluflaschen durch diesen Druck auf diese tiefe Temperatur gehalten.
Durch diesen natürlich Gasdruck in den Gasflaschen, wird das Flüssiggas über spiralförmige Verdampferrohre zu den Ausströmdüsen des Brenners geführt.

Die Flaschen dürfen in Deutschland nur in Füllwerken nachgefüllt werden, die von den zuständigen Behörden nach Länderrecht dafür zugelassen sind.

Eine Flasche reicht bei normaler Beladung mit 3 Mitfahrern für ca. eine halbe Stunde.
Beim Gasverbrauch spielt das Abfluggewicht eine entscheidende Rolle.

Die meist verbreitetste Flasche für einen normalen Sportballon mit 3000 m3 hat ein Fassungsvermögen von knapp 20 kg, das entspricht einem Volumen von rund 40 l. Von diesen Flaschen werden bei einer Ballonfahrt 4 volle  Gasflaschen mitgenommen.

Wie man am Foto erkennen kann, ist uns auch hier die Sicherheit sehr wichtig: Ein Stossschutz um den Flaschenhals sowie eine Polsterung um die gesamte Flasche gewährleistet einen guten Schutz.

 

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